CSU-Fraktion für den Kauf eines Einsatzleitwagen 2 für Landkreisfeuerwehr
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Im Rahmen ihrer letzten Videofraktionskonferenz befasste sich die CSU-Fraktion im Kreistag Straubing-Bogen mit einem Beschaffungsantrag für die Landkreisfeuerwehr. Bei der Feuerwehr Parkstetten ist seit 2003 die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) stationiert. Im Jahr 2003 wurde hierfür ein Einsatzleitwagen (ELW) 1 beschafft. Dieser weise nach Aussage von Kreisbrandrat Albert Uttendorfer inzwischen allerdings trotz regelmäßiger Wartung und Pflege eine relativ hohe Reparaturanfälligkeit auf. Dies, so der KBR in seinem Bericht, sei bei Großschadensereignissen nicht zu akzeptieren, so dass ein neuer ELW beschafft werden sollte.
Im Hinblick auf die vielfältige Ausstattung werde der Platz im ELW 1 immer weniger.
Die zusätzliche Beladung, die immer wieder aufgestockt wurde, finde keinen Platz mehr. Es handle sich hierbei um das Einsatzzelt mit Heizung, Kartenmaterial, Absperrmaterial und vor allem die Beleuchtung für den Vorplatz. Diese Gegenstände seien zurzeit im GLW-1 der FF Parkstetten untergebracht, gehörten aber zur UG-ÖEL. Dieses Fahrzeug platze inzwischen sowohl vom Platzangebot her als auch vom Gesamtgewicht aus allen Nähten. Außerdem werde das Schnelleinsatzzelt auch häufig von den Atemschutzgeräteträgern zum Wechsel der Geräte benutzt.
Eine Alternative sei ein ELW 1 und ein Abrollcontainer. Für diesen wäre allerdings ein besonderes Transportfahrzeug nötig. Und diese Zusammenstellung sei wesentlich teurer.
Der ELW 2 sei auf die Koordination mittlerer und größerer Einsätze der Feuerwehr und des Katastrophenschutzes ausgerichtet, bei denen verschiedene Hilfsorganisationen zusammenarbeiten. Er ermögliche unter anderem eine wetterunabhängige Einsatzleitung, biete Raum für Absprachen mit der Polizei oder anderen Hilfsorganisationen, habe Platz für einen großen Bildschirm, ermögliche das Einspielen von Drohnenaufnahmen, und biete mehr Funkarbeitsplätze. Vor allem diene dieses Fahrzeug bei Katastropheneinsätzen zum Führen der Einheit. Diese Katastrophenfälle würden immer häufiger. Als Beispiele führte Uttendorfer das Hochwasser in Simbach am Inn, die Schneekatastrophe Bad Tölz und zuletzt Ahrweiler, aber auch den Brand bei Wiesenhof oder den Rathausbrand Straubing an.
Die Anschaffungskosten eines ELW 1 betragen rund 220.000 €, die eines ELW 2 360.000 €. Ein ELW 1 wird mit 117.000 Euro vom Land Bayern gefördert, ein ELW 2 mit ca. 194.000 Euro. Die Unterbringung wäre wieder bei der FF Parkstetten. Der ELW 2 würde den Landkreis somit gut 60.000 Euro mehr kosten.
In der CSU-Fraktion war man sich einig, dass sich die Ersatzbeschaffung nicht am absoluten, und gerade noch ausreichenden Minimum orientieren solle. Die Großschadenereignisse sind zwar zum Glück nicht sehr viele, aber wenn, „dann sollte die Einsatzleitung gut arbeiten können“, so Landrat Josef Laumer. Dazu, so Fraktionschef Ewald Seifert, sei zu bedenken, dass sich die Aufgaben der Feuerwehr und des Katastrophenschutzes ständig wandeln und ganz sicher weder weniger noch einfacher werden. Die Zustimmung zum Kauf eines ELW 2 sei sicher auch Ausdruck der Wertschätzung der Feuerwehr und der Anerkennung ihrer Leistungsbereitschaft. Vor allem aber sei sie eine Zukunftsentscheidung. Denn das neue Fahrzeug werde schließlich für die nächsten 15 – 20 Jahre beschafft, so Seifert. Kreiskämmerin Silke Raml informierte die Fraktion darüber, dass die Beschaffung eines ELW 2 vom Innenministerium genehmigt werden müsse. Kreisrat Christian Schambeck schlug vor, die Zustimmung zum Erwerb des Fahrzeugs vorbehaltlich dieser Genehmigung zu erteilen, da die Feuerwehr davon ausgehen können sollte, dass ihre Aufgabenvielfalt und die fortwährend wachsenden Anforderungen auch bei der Beschaffung des Materials Berücksichtigung finden. Die Bürgermeister Georg Edbauer, Herbert Lichtinger, Anton Piermeier und Hans Grau äußerten sich ebenfalls pro ELW 2. Schließlich entschied sich die CSU einstimmig, die höherwertige Beschaffung vorzunehmen, sofern diese vom Innenministerium genehmigt wird.