CSU-Fraktion für umfangreiche Investitionen in Berufsschulen und Jugendwohnhaus

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Franz Lehner: Wer gute wirtschaftliche Zukunft will, braucht gute berufliche Bildung

Mit der Zukunft der Berufsschulen in Straubing und Bogen befasste sich die CSU-Kreistagsfraktion in ihrer letzten Sitzung. Im Mittelpunkt der Beratungen standen die umfassenden Investitionen, die für einen zeitgemäßen, modernen und zugleich konkurrenzfähigen Berufsschulstandort erforderlich sind. Berufsmäßiger Stadtrat Alois Lermer, Oberstudiendirektorin Hermine Eckl, die Leiterin der Berufsschulen I und III, Studiendirektor Josef Anzinger, Leiter der Aussenstelle in Bogen und Marko Kreyßig vom Städtischen Hochbauamt standen der CSU-Kreistagsfraktion als Vertreter des Berufsschulzweckverbandes als fach- und sachkundige Referenten zur Verfügung.

Alois Lermer schilderte zunächst die Situation bezüglich des Jugendwohnhauses. Dieses, so Lermer, müsse der Berufsschulzweckverband vorhalten, weil man Landes- und Bundessprengel habe und die Schüler nicht täglich hin und her fahren könnten. Das Jugendwohnhaus verfüge über 155 Plätze in Zwei- bis Vierbettzimmern, Etagen WC, Etagendusche und sei in einem sanierungsbedürftigen Gesamtzustand. Ein Neubau sei dringend notwendig, um die Standortqualität zu erhalten. Damit es künftig von den Jugendlichen angenommen werde müsse es auf den neuesten Standard gebracht werden. Dies bedeute u.a. eine Vorhaltung von z.B. Ein-Bett-Zimmern bzw. Zwei-Bett-Zimmern mit jeweils integrierter Nasszelle. Eine Sanierung des jetzt genutzten Jugendwohnhauses sei nicht möglich, da während der Sanierungszeit keine Wohnplätze zur Verfügung stehen würden. Damit sei nur der Weg gangbar, dass parallel zum Betrieb des jetzigen Jugendwohnhauses ein neues Wohnheim errichtet werde und später das Wohnheim an der Pettenkoferstraße geschlossen sowie das Grundstück einer anderen Nutzung zugeführt werde. Das bisherige Jugendwohnhaus beherberge sowohl die Schüler des Berufsschulverbandes als auch die Lehrgangsteilnehmer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz. Außerdem werde das Jugendwohnhaus in den Sommermonaten noch als Jugendherberge genutzt. Eine Analyse der Belegungszahlen habe ergeben, bestätigt durch die Regierung von Niederbayern, dass für den Berufsschulverband eine Bettenanzahl von 150 bedarfsgerecht sei. Die Baukosten seien von der Verwaltung auf ca. 15 bis 16 Millionen Euro geschätzt worden. Das Bauprojekt solle als Massivbau im Erdgeschoss und aus Holz in Modelbauweise in den Etagen 2 bis 4 erstellt werden. Die Förderstelle würde dieser etwas kostenintensiveren Bauweise zustimmen.

Noch höhere Investitionssummen seien im Bereich der Berufsschulen inclusive der Außenstelle Bogen erforderlich. So sei nach Auskunft von Mario Kreyßig der KFZ-Bereich in Straubing sanierungsbedürftig und es würden zusätzliche Werkstätten, insbesondere für den Zweiradbereich gebraucht, da dieser, so Hermine Eckl, „extrem boome“. Im Zweiradbereich sei fast jedes Jahr eine Klasse hinzugekommen. Die Schülerzahl sei von 280 im Jahr 2014 auf 407 im Jahr 2020 angestiegen. Deshalb solle der Zweirad-Bereich in Straubing entsprechend ausgebaut und der KFZ-Bereich nach Bogen verlagert werden, was in den Augen von Landrat Josef Laumer nicht nur eine gute Lösung, sondern auch eine deutliche Stärkung des Standortes Bogen bedeute. Darüber, so Laumer, „bin ich sehr froh“. Schulleiter Josef Anzinger und Kreisrat Robert Fahrner pflichteten Laumer uneingeschränkt bei. Berufliche Bildung, so Eckl, sei sehr teuer, aber wichtig. Die Nachbarregionen investierten ebenfalls hohe Summen in die berufliche Bildung. Dies sei sicher richtig, so Fraktionsvorsitzender Ewald Seifert. Auch in die Allgemeinbildenden Schulen habe der Landkreis regelmäßig hohe Summen investiert und beide seien gleichermaßen wichtig für eine gute Zukunftsentwicklung. Die CSU habe nie einen Unterschied zwischen der beruflichen und der allgemeinen Bildung gemacht und werde dies auch in Zukunft nicht tun. Seifert griff eine Bemerkung von Alois Lermer auf, der eingangs sagte „Handwerk und Mittelstand tragen auch in Krisenzeiten gut“, was sich in der jetzigen Corona-Krise wieder einmal bestätige.

Nach Ansicht von Bürgermeister Herbert Lichtinger sei es auch für die Betriebe vor Ort leichter, Auszubildende zu bekommen, wenn die Berufsschule nicht weit entfernt ist.

Die geschätzte Gesamtinvestitionssumme, die in den nächsten fünf bis sieben Jahren aufzubringen sei, damit der Berufsschulstandort Straubing/Bogen wieder auf dem Stand der Zeit sei, belaufe sich grob geschätzt auf 44 Millionen Euro. Bei einer Finanzierung über 20 Jahre und einer Förderung von 50 Prozent würde dies für den Landkreis einen Kostenaufwand von rund einer halben Million Euro im Jahr bedeuten. Eine Summe, mit der sich die CSU-Kreisräte aufgrund der Bedeutung der beruflichen Bildung auch einverstanden zeigten.

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